Sie geht auf meinen Fetisch (Nylons, Schuhe, High Heels) ein, aber mir ist es zu wenig
Ich stehe nun mal total auf Nylons und High Heels – meine Frau würde schon zum Teil mitmachen, aber sie sucht ganz andere Sachen aus als ich!
Liebe Beatrice,
ich bin ein Nylon- und Schuh-Fetischist (vor allem High Heels, aber nicht nur). Das reicht bis in meine Kindheit zurück. Bis heute zieh ich mir manchmal solche Dinge an und befriedige mich darin. Ich bin hetero und ich kann durchaus sagen, dass ich und meine Frau seit mehreren Jahren glücklich verheiratet sind.
Ich hatte meiner Frau bereits am Anfang unserer Beziehung von meiner Neigung erzählt. Sie geht auf meine Wünsche in Bezug auf Nylon ein. Was sie nicht akzeptiert, ist, wenn ich ihre Kleidung anziehe (was ich allerdings hin und wieder doch tue). Es gab deswegen in der Vergangenheit schon mal etwas Ärger und ich habe ihr versprochen, es nicht mehr zu tun. Bei den Schuhen gehen unsere Vorstellungen recht weit auseinander. Aber auch hier geht sie auf mich ein und ist bereit, ihre Schuhe für mich anzuziehen. Mein Problem ist: Es sind nicht die Strümpfe und Schuhe, die ich ihr aussuchen würde – es reicht mir nicht. Ich habe ihr in der Vergangenheit Schuhe gekauft, die sie nicht tragen möchte. Ich kenne meine und ihre Grenzen in diesem Zusammenhang – sie sind ziemlich ausgereizt und ich möchte den Bogen nicht überspannen. Sie sagt, sie wird nicht alle meine Wünsche erfüllen können – womit sie sicherlich recht hat.
Um meine Frau nicht ständig zu nerven und meinen Trieb auszuleben, surfe ich des öfteren im Internet und befriedige mich mit entsprechenden Bildern. Daneben trage ich doch manchmal ihre Unterwäsche – und die Schuhe, die sie nicht tragen möchte. Ich fühle mich schlecht danach.
Unser Sexleben kann ich als himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt beschreiben. Mit „Fetisch“ wird es in der Regel für beide sehr schön, OHNE habe ich oftmals Startschwierigkeiten – ich versuche es dann gut zu machen, aber ich bin nicht so erregt – manchmal blocke ich dann innerlich ab.
Wenn sie Sex haben will, will ich ihr nicht ständig sagen, dass sie sich was anziehen soll. Ich denke dann aber doch daran, auch an das, was sie nicht tragen will, und blockiere dann, weil sie manchmal fragt, ob ich sie nicht auch ohne mag.
Das will ich auch, aber dann geht es erst recht schief. Sie sagt mir dann, dass ich sagen soll, was ich will. Was soll ich dann sagen: das was sie für mich tun würde oder das was ich will?
Was mache ich, wenn ich meine Frau nicht dazu bringen kann, meinen Fetisch mit mir auszuleben?
Soll ich ihr es ständig sagen? Soll ich sie nicht nerven, sondern im Internet surfen oder mir die Sachen selbst anziehen?
Soll ich das verdrängen?
Für einen Rat wäre ich sehr dankbar, wenn Du selbst keine Zeit hast, wäre eine Kontaktadresse hilfreich für mich. Vielleicht sehe ich die Sache auch nur zu kompliziert.
Viele Grüße, Christof (34)
Lieber Christof,
wie deine Frau selber schon angedeutet hat: Ein/e Beziehungspartner/in ist nicht dafür da, um ALLE deine Bedürfnisse zu erfüllen. Du hast sowieso schon ein verdammtes Glück, eine Frau gefunden zu haben, mit der du eine gute Ehe führst und die zugleich auf deine Fetische eingeht (wenn auch nur teilweise). Die meisten Frauen hätten nämlich keine Lust dazu.
Ich verstehe deine Frau auch gut, wenn sie sagt: Genüge ich dir so, wie ich bin, denn nicht? Bin ich ohne diese Zutaten sexuell unattraktiv? Das Ding ist nun mal, für sie wäre es wahrscheinlich einfach, einen Partner zu finden, der ihre Art von Sexualität teilt; aber für dich ist es nicht einfach! Also sieh zu, dass du´s dir mit dieser tollen Frau nicht verscherzt.
Euer Dilemma besteht u.a. darin:
Sie sabotiert die Sachen, die sie allzu extrem findet, mit dem Gedanken: Wenn er mich wirklich lieben würde, würde er mich mit dem Extrem-Kram verschonen.
Du wiederum blockierst vielleicht, weil du denkst: Wenn sie mich wirklich lieben würde, würde sie die Sachen für mich tragen. Aber eigentlich solltest du lieber denken, Mensch, hab ich ein Glück, dass ich eine tolle Frau hab, die mir entgegenkommt.
Es ist einfacher, etwas zu lassen, als etwas zu tun, was einem gegen den Strich geht. Seine Partnerin zu sexuellen Dingen zu drängen, die sie nicht will, kann ihr den ganzen Sex vermiesen. Von daher lautet meine Antwort auf deine Frage “Soll ich ihr es ständig sagen?“ ganz eindeutig NEIN! Deine Frau weiß doch ganz genau, was du dir wünschst, das brauchst du ihr nicht auch noch dauernd reinzudrücken. Damit treibst du sie eher in die Total-Blockade.
Die meisten Leute finden sich damit ab, dass sie von ihrem Partner im Bett nicht alle Wünsche erfüllt bekommen. Statt dessen stellen sie es sich vor. Ganz einfaches Beispiel: Fast alle Männer möchten gern im Mund ihrer Partnerin kommen und Analsex machen. Aber da die meisten Frauen davon nicht so begeistert sind, bleibt es (größtenteils) eine heiße Phantasie der Männer. Sie finden sich damit ab und turnen sich damit an, während sie masturbieren oder Sex mit ihren Frauen haben. Die Frage ist, kannst du´s nicht genauso halten?
Du fragst: „Soll ich das verdrängen?“
Hmmm… Der bessere Weg wäre, es durch etwas zu ersetzen, was dir auch einigermaßen viel Lust bereitet und deiner Frau eher gefällt.
„Soll ich … im Internet surfen, oder mir die Sachen selbst anziehen?“
Solange es nicht zu Unfrieden in eurer Beziehung führt, kannst du das schon so halten, und vielleicht könnte es funktionieren, eine Absprache mit deiner Frau zu treffen, dass du sie mit den extremen Sachen nicht belästigst und ihnen für dich allein nachgehst. ABER: Diese Neigung geht bei dir schon Richtung Fixierung und Sucht, und das Ungünstige daran ist nicht nur, dass du mit jedem Ausleben (egal ob mit Frau oder mit dir allein) die Fixierung verstärkst, sondern dass es dazu führt, dass du immer mehr vom zweisamen Sex wegkommst (“OHNE habe ich oftmals Startschwierigkeiten”) und deine Wünsche in eine immer extremere Richtung gehen. Bitte lies dazu:
“Bin ich sexsüchtig?”
Eine Kontaktadresse hab ich leider nicht, da müsstest du selber suchen. Wäre aber sicher hilfreich für dich zu erfahren, wie andere Leute mit deiner Neigung diese Beziehungsprobleme angehen.
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Herzlichst, Beatrice Poschenrieder