Lippenstift und hohe Hacken törnen mich an, aber meine Frau sperrt sich
Es erregt ihn besonders, wenn seine Frau vor dem Sex Lippenstift aufträgt und High Heels anzieht – aber sie tut es nicht mehr, ist nur noch genervt davon
Hi Beatrice,
ich habe zwei große Vorlieben. Ich mag bei Frauen wahnsinnig gern geschminkte Lippen (kein grellen Farben, sondern Lippenstifte, die stark glänzen, oder Lipgloss) und hochhackige Schuhe.
Am Anfang unserer Beziehung (5 Jahre zusammen, 4 Jahre verheiratet) habe ich meine Frau ein paar Mal gebeten, Lippenstift vorm Sex aufzulegen. Das hat sie dann auch ein paar Mal getan; es hat sie zunehmend genervt. Ich „verlange“ das auch nicht immer! Irgendwann sagte sie dann nur noch abfällig, „du immer mit deinem Lippenstift“. Seitdem hat sie fürs Bett nie wieder welchen aufgelegt. Ich frage auch nicht mehr danach, weil´s mir schon etwas peinlich war, sie immer darum bitten zu „müssen“. Schade…
Wenn wir mal ausgehen, legt sie immer Lippenstift auf, darüber freue ich mich jedesmal und sage ihr, wie schick sie aussieht, aber mehr ist leider nicht.
Ähnlich ging´s mit den Schuhen. Ich hab´s einmal versucht. Ich habe sie mit verbundenen Augen ins Schlafzimmer geführt und ihr ihre hochhackigen Schuhe angezogen, quasi ein Experiment. Sie sagte beinahe entsetzt: „Auf SOWAS stehst du???“ Ich kam mir wunder wie pervers vor. Wir haben dann intensiv geschmust und uns geküsst, ich habe ihr die Füsse/Schuhe geküsst und massiert, ich habe am Absatz geleckt, den Absatz in den Mund genommen, was mich sehr, sehr erregt hat (sie hatte die Augen immer noch verbunden, sonst hätte sie mir das vermutlich nicht erlaubt). Als es dann „zur Sache“ gehen sollte, wollte sie die Schuhe „unbedingt“ ausziehen. Und ich musste ihr versprechen, „sowas“ NIE wieder zu machen.
Ich habe mich danach total geschämt.
Was meinen Sie dazu? Hat SIE recht, oder sollte sie mir meine Wünsche erfüllen? Ich weiß es nicht.
Franco (37)
Antwort an Franco:
Sie fragen: „Hat SIE recht, oder sollte sie mir meine Wünsche erfüllen?“
Weder noch. In der Mitte läge eher ein Weg.
Sie denken: Wenn sie mich wirklich liebte, ginge sie auf meine Wünsche ein. Ihre Frau wiederum hat Angst, Sie würden nicht wirklich sie begehren und lieben, sondern diese Frau mit dem Lippenstift und den hohen Hacken. Die Frage ist, ob sie sich vielleicht insgeheim nicht genug geliebt und begehrt fühlt (unabhängig von den Accessoires) und ob Sie ihr denn ausreichend DAS geben, was sie möchte und braucht. Vielleicht läge ein Lösungsansatz darin, dass Sie Ihre eigenen Sexwünsche vorübergehend ruhen lassen (sagen wir mal, 3 Monate) und in dieser Zeit ganz viel dafür tun, um Ihrer Frau all das zu geben!
Was mag ihre Frau? Was erfreut ihr Herz? Was lässt ihre Gefühle aufblühen – und ihre Lust? Haben Sie sich je intensive Gedanken über die ganz eigene Sexualität Ihrer Frau gemacht? Und über das, was sie in ihrer Kindheit und Jugend vielleicht zu wenig bekommen hat? Sprechen Sie mit ihr, fangen Sie an, sich für ihr Innenleben zu interessieren. Wie ist sie zu der Person geworden, die sie heute ist? Was braucht sie, um sich vollkommen geliebt und geborgen zu fühlen? So könnte es gelingen, eine Basis zu schaffen, die nicht von Ängsten durchzogen ist, sondern von Liebe und Wohlwollen dem anderen gegenüber.
Übrigens sollten Sie sich diese Fragen auch selbst stellen. Vielleicht kommen Sie dann auch auf die Hintergründe Ihrer nicht grade alltäglichen Vorlieben. Ich bin zwar weit entfernt, diese zu verurteilen, aber ich sag mal, die meisten Frauen hätten so ihre Probleme damit, vor allem mit dem Schuhfetischismus.
Liebe Grüße
Beatrice Poschenrieder