Er will, dass ich ihn mal „so richtig herreite“ – was soll ich tun?
Er mag es, wenn sie beim Sex oben ist, und will nun, dass sie „ihn richtig herreitet“, was meint er damit? In der Reiterstellung wild herumturnen?
Hallo Beatrice!
Mein Freund möchte unbedingt, dass ich „ihn mal so richtig herreite“. Ich hab zwar mittlerweile seit fast 7 Jahren Sex, aber ich weiß einfach nicht, wie das geht. Wir probieren immer wieder rum, aber ich wehre mich immer total dagegen. Eben, weil ich keine Ahnung davon hab. Ich denke mir mal, dass es nicht damit getan ist, wenn ich mich einfach auf ihn drauf setze… Da gehört doch noch etwas mehr dazu, oder?
Danke schon mal im voraus
Nine (23)
Liebe Nine,
ich bin mir nicht ganz sicher, was er meint! Hast du ihn denn schon mal gefragt, was er damit meint? Wenn nein, dann mach das. Wenn ihr so intim seid, dass du auf seine sexuellen Wünsche eingehen möchtest, dann ist auch nix dabei, ihn genau danach zu fragen. Das bedeutet ja noch nicht, dass du es dann umsetzen musst. Schließlich musst du erst mal wissen, was er erwartet.
Beatrice
Hi Beatrice,
erst mal Danke für deine prompte Antwort. Was er genau damit meint, weiß ich doch auch nicht. Er hat einfach manchmal das Gefühl, dass mir der Sex mit ihm keinen Spaß macht, weil immer ER derjenige ist, der „arbeiten“ muss und es halt auch mal gern hätte, wenn ich was tun würde. Die ganze Beziehung ist irgendwie so, wenn man das so nennen kann, dass er zwar gern die Oberhand hat und der „Ansager“ ist, aber manchmal möchte er auch gerne verwöhnt und verführt werden.
Ich weiß, er liebt es, wenn ich ihm einen blase, und das mach ich auch total gerne, aber trotzdem hält er es mir immer vor, dass er mich „f…“ muss und ich ja gar nichts tu.
Ich schätze, dass er einfach möchte, dass er mal nichts tut und ich mich einfach auf ihn draufsetze. Und genau das ist mein Problem: WIE??? Ich finde das zum einen nicht so toll, aber ich würde ja für ihn machen, und zum anderen weiß ich eben nicht, wie es geht. Und wenn er sagt „so wie er es braucht“, dann vermute ich mal, dass ich das eben so lange und so wild durchziehen soll, bis er kommt.
Bis dann, Nine
Liebe Nine,
erst mal mein Kommentar hierzu: „Er hat einfach manchmal das Gefühl, dass mir der Sex mit ihm keinen Spaß macht, weil immer ER derjenige ist, der ‚arbeiten‘ muss…“
– anders formuliert: weil du eher ruhig bist und nicht wild rumturnst, glaubt er, du seiest nicht mit Leidenschaft dabei. Das ist ein Fehlschluss, dem viele Männer unterliegen. Eine berühmte Sexforscherin hat einmal gesagt, dass die Sexualität der Frau eine eher empfangende, passive ist, und ich gebe ihr recht. Das bedeutet nicht, dass sie weniger empfindet, im Gegenteil. Nicht alle, aber sehr viele Frauen entwickeln beim Sex viel mehr Lust, wenn sie sich ganz auf ihre Empfindungen konzentrieren können – und das geht eben nicht so gut, wenn man gleichzeitig noch viel Action machen muss.
Falls du ihm das noch nicht klar gemacht hast, so hole es nach.
Und nun zur „Reiterei“. Etlichen Frauen geht es ähnlich wie dir, denen selber bringt es nicht so viel, obwohl sie wissen, dass Männer es mögen, geritten zu werden. Diese Frauen haben es lieber, seine Stöße zu spüren, als sich quasi selber an ihm zu stoßen oder zu reiben. Nun gut, aber man kann es zwischendurch dem Schatz zuliebe mal tun. Kann ja sein, dass du sogar Gefallen dran findest.
Also ich schildere dir jetzt mal die „Verwöhn-Variante“ (für besondere Anlässe):
Nach ein wenig Vorspiel für dich (damit du etwas in Stimmung kommst) drehst du deinen Süßen so, dass er flach auf dem Rücken liegt, und sagst ihm, er solle sich entspannen und dich machen lassen. Dann küsst und züngelst du seinen Körper entlang, vom Hals bis zu den Fußknöcheln und wieder hoch. Wenn du magst, züngelst du eine Runde um den Intimbereich und ein wenig am Penis herum. Dann kniest du dich breitbeinig über seine Oberschenkel (kannst dich auch setzen, wenn er‘s verträgt), streichelst sein bestes Stück, seine Eier, küsst gleichzeitig seine Brust, die Achseln, den Bauch.
Dann rutschst du mit deinem Unterleib so über den seinen, dass deine Intimzone ganz leicht seine Eichel berührt – aber du lässt ihn noch nicht eindringen! Du spielst ein bisschen mit ihm, reibst deine Vulva ganz leicht an ihm, küsst und knabberst gleichzeitig an seinem Hals, küsst ihn leidenschaftlich auf den Mund (du kannst auch ein paar Finger von ihm in den Mund nehmen und daran saugen – stehen viele Männer drauf!).
Also du machst ihn heiß, aber du hast das Kommando, und das lässt du dir auch nicht nehmen. Sobald er es übernehmen will, gebietest du ihm Einhalt. Er wird sich wundern, aber es wird ihm gefallen. Natürlich kannst du ihm auch anweisen, dass er (während du ihn heiß machst) deine Brüste oder Muschi oder was auch immer liebkost. Du sollst ja auch erregt werden!
Und wenn du bereit bist, führst du ihn dir ein. Vielleicht erst mal nur halb. Dann ganz. Dann wieder nur ein Stückchen. Wie es dir gefällt. Reize ihn, treib ihn zum Wahnsinn. Und wenn dir danach ist, dann „vögelst“ du ihn, das heißt, du gehst mit deinem Unterleib rhythmisch auf und ab – klar, ne? Dass du dabei das Stoßtempo variieren kannst von „genüsslich langsam“ bis „wild und heftig“, versteht sich. Wobei du bei „wild und heftig“ aufpassen musst, dass sein Pimmel nicht rausrutscht und du dich drauf setzst. Autsch!
Hier noch ein paar Variationen der Reiterstellung:
• Du kannst dabei knien (die gebräuchlichste Haltung der Frau „on top“) oder deine Beine nach vorne strecken oder flach nach hinten nehmen, oder der Länge nach auf deinem Freund liegen – wie es dir angenehm ist.
• Du kannst kreisende Bewegungen machen, statt auf und nieder zu gehen.
• Du kannst auch auf ihm sitzen mit deinem Rücken in seiner Blickrichtung (also du guckst Richtung Füße).
• Du kannst dabei in die Hocke gehen – auf dem Bett geht das nicht so gut, aber auf dem Boden ist es prima, und dabei kannst du ihn schön hart rannehmen. Wenn du es hart genug machst, wird er so schnell keine Wiederholung wollen…
Noch ein paar echt gute Tipps, wie du ihn besser „stoßen“ kannst, findest du im Brief
„Wie wird das Reiten weniger anstrengend?„,
und weitere Stellungstipps sowie eine Menge anderer Anregungen bietet mein Buch
«Sex für Faule und Gestresste: So holen Sie mehr aus Ihrem Liebesleben – mit weniger Aufwand!».
Na denn viel Spaß!
Beatrice Poschenrieder