Beckenboden-Training / Übungen bzw. „Scheidentraining“

Kann frau ihre Vaginalmuskulatur trainieren, sodass sie z.B. ihre Scheide enger machen oder auch einen Penis besser spüren kann?

Grafik aus dem Buch "Sex für Faule und Gestresste": Beckenboden-Übungen
Grafik 1 und 2 aus dem Buch „Sex für Faule und Gestresste“: Beckenboden-Übungen

Hallo Beatrice!
Du redest öfter von Scheidentraining oder Beckenboden-Übungen, aber wie soll ich meine Scheide trainieren? Die kann ich doch nicht trainieren oder bewegen wie zum Beispiel meine Arme! Gibt es irgendwelche Übungen?
Bis dann, Franziska (25)

Antwort von der Sexberaterin:

Hi Franziska,
du meinst, die Scheide kann man nicht trainieren oder bewegen wie zum Beispiel die Arme. Hast du noch nie festgestellt, dass deine Scheide ein wunderbar bewegliches Ding ist? Klar, du kannst damit nicht winken oder einen Bierkasten heben (wobei, es soll Asiatinnen geben, die das können…), aber:
Um deinen Scheideneingang herum befindet sich ein Muskelstrang, der auch dazu dient, deine Harnröhre zu schließen bzw. öffnen. Probier mal beim Pinkeln, den Urinstrahl zu unterbrechen – genau das ist der Muskel, den du trainieren musst. Wenn du ganz sicher gehen willst, den richtigen Muskel zu trainieren, kannst du auch einen oder zwei Finger in den Scheideneingang legen und dann versuchen, die Finger mit der Muskulatur zu umschließen. Wenn du dort gute Muskeln hast, wird es dir fast mühelos gelingen. Sprich, der Finger spürt den Druck der Scheide und die Scheide spürt den Widerstand des Fingers. Falls das bei dir nicht so hinhaut, besteht akuter Trainingsbedarf!
Die schlichteste Übung dazu geht so: Du ziehst die Muskulatur zusammen wie beim Umschließen des Fingers, und zwar mehrmals hintereinander. Am besten so oft wie möglich (in Krämpfe darf´s nicht ausarten!). Zum Beispiel 10 bis 20 Wiederholungen, dann 3 – 5 min Pause, dann nochmal ein Satz, nochmal Pause, nochmal ein Satz.
Eine gute Übung ist auch „Fahrstuhl fahren“. Dabei stellst du dir vor, du ziehst den Scheideneingang nach innen/ oben, und zwar in zwei bis drei „Etagen“. Also erst nur ein kleines Stückchen hoch (1. Stock), dann noch eins (2. Stock) und wenn´s geht, noch eins (3. Stock). Und dann langsam wieder runter. Das wiederholst du auch ein paar mal und machst ein paar Sätze davon mit Pausen dazwischen.

Scheidentraining kannst du ja auch ganz unauffällig machen, zum Beispiel beim Fernsehen, Telefonieren, Auto fahren, auf der Arbeit, im Bus…

Es steigert nicht nur die Orgasmusfähigkeit, sondern auch die Durchblutung und Gesundheit des gesamten Unterleibs. Es strafft die Scheide, wenn sie durch eine Geburt geweitet ist, und hilft bei Blasenschwäche.
Viel mehr Hintergrund-Infos und Anleitungen (plus Illustration) findest du übrigens in meinem Buch «Sex für Faule und Gestresste: So holen Sie mehr aus Ihrem Liebesleben – mit weniger Aufwand!» (Info zum Buch siehe unten).

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Beckenboden-Training (mit CD) (GU Multimedia Körper, Geist & Seele)

Alles klar?
Beatrice Poschenrieder

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