Mein Freund ist beim Sex sehr brutal und hat noch brutalere Phantasien mit mir

Ich habe nichts dagegen, wenn man mich beim Sex hart hernimmt, aber mein Freund achtet nicht drauf, wenn es zu viel ist: Sadist ohne Grenzen

Ich bin devot, mein Partner ist Sadist, aber er ist beim Sex zu brutal

Hallo Beatrice,
mein Freund hat so ziemlich jedes Mal beim Sex die Phantasie, dass ich von mehreren Männern missbraucht werde. Das reicht von Varianten, in denen er mich seinen Verwandten übergibt, die ich dann bedienen muss, über Gruppenvergewaltigungen durch vollkommen Fremde, bis hin zu tagelangen Parties, auf denen er mich gefesselt zur Verfügung stellt und ich von ihm und von wer-auch-immer-vorbeikommt über Stunden oder Tage absolut rücksichtslos missbraucht werde.
Es macht ihn aber auch schon heiß, wenn er sieht oder hört, dass andere Männer scharf auf mich sind, hinter mir herpfeifen oder -hupen, mich ansprechen, etc.
Er versteht das alles überhaupt nicht, denn im echten Leben würde er nicht wollen, dass irgendwer anders als er mich anfasst, und er ist eifersüchtig/ängstlich mich zu verlieren. Er sagt außerdem, dass er am meisten diejenige Zeit mit mir genießt, in der wir einfach reden, rumalbern, Kaffee trinken, spazieren gehen usw. Er liebe mich wahnsinnig und würde notfalls eher auf Sex verzichten, als keine Zeit mehr mit mir verbringen zu können (er ist sexsüchtig und sexuell dominant, und ich finde normalen Sex beängstigend, während ich kein Problem damit habe, genommen und benutzt zu werden).
Jedenfalls kann ich das eine (die Phantasie) überhaupt nicht mit dem anderen (seine Wertschätzung außerhalb des Bettes) übereinander bringen. Was ich nun verstehen möchte, ist, was genau diese Phantasie bedeutet, woher sie kommt, was sie befriedigt, was das “Eigentliche” dahinter ist… und wie sie mit der anderen Seite übereinanderzubringen ist.
Wir sind übrigens beide in Therapie, aber ich möchte das dort nicht thematisieren, denn vom therapeutischen Standpunkt aus sollte ich mich von diesem Partner trennen. Ich würde davon unabhängig aber trotzdem wissen wollen, was woher warum. Umso mehr, als mich diese Phantasien oft ebenfalls scharf machen, wiewohl ich mich zugleich wie in einem bösen Traum fühle, ekle, schäme, entwertet fühle, und mich nach einer realen Erfahrung wahrscheinlich umbringen (lassen) würde.
Was um alles in der Welt ist also der Reiz an dieser Phantasie? So im allgemeinen? Er wird ja nicht der Einzige sein, der harte Varianten von “Wifesharing” phantasiert, und ich werde nicht die Einzige sein, die das zugleich scharf und zum Kotzen findet.
Haben Sie vielleicht eine Antwort, eine Idee, einen Ansatzpunkt, oder ein paar Stichworte…?
Vielen Dank für mindestens die Mühe des Lesens,
Rose

Liebe Rose,
ich hätte erst mal noch Fragen an Sie:
1) Weswegen sind Sie wie auch er in Therapie?
2) Sie schreiben „er ist sexsüchtig und sexuell dominant“ – könnten Sie mir genauer beschreiben, wie sich das in der Praxis auswirkt?
3) „ich finde normalen Sex beängstigend“ – inwiefern?
4) „vom therapeutischen Standpunkt aus sollte ich mich von diesem Partner trennen“ – warum?
5) „wiewohl ich mich zugleich wie in einem bösen Traum fühle, ekle, schäme, entwertet fühle“ – ist das das Hauptproblem an der oben geschilderten Sache, oder was stört und beängstigt Sie sonst noch?
6) Hat Ihr Partner schon mal Ansätze gemacht, seine Phantasie mit Ihnen in die Tat umzusetzen?
7) Seit wann sind Sie beide ein Paar und leben Sie zusammen?
Herzlichst, Beatrice

Beatrice Poschenrieder, Cover Buch Mister Aussichtslos
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Liebe Beatrice,
zu 1) Weswegen sind Sie wie auch er in Therapie?
Er ist in Therapie, weil er in Folge schwerer Misshandlungen in der Kindheit und des Todes seiner Mutter komplex traumatisiert ist. Außerdem ist er larviert depressiv und nach einer Panikattacke kürzlich für 12 Wochen in einer psychiatrischen Klinik gewesen. Die ambulante Therapie hat er vor 9 Monaten auf eigenes Betreiben begonnen, weil ihn seine Sexsucht so belastet hat. Dazu noch: Die Sexsucht ist sozusagen Teil seiner “Zweitpersönlichkeit” – normalerweise ist er liebenswert, zugewandt, offen, intelligent, witzig, zärtlich…
Ich selbst bin seit Jahren in Therapie wegen Ess-Störungen, Depressionen (Selbstmordversuch vor 14 Jahren), Somatisierungsstörung – kürzlich hat sich jetzt herausgestellt, dass ich als Kind zweier psychisch kranker Eltern (Narzissmus auf beiden Seiten, psychotische Manie, Sadismus, “zwei Gesichter”, Alkoholismus auf Vaters Seite) ebenfalls komplex traumatisiert bin. Der Vater war gewalttätig, woran ich mich aber nicht erinnere.

2) „er ist sexsüchtig und sexuell dominant“ – wie sich das in der Praxis auswirkt?
Er hat bis vor kurzem fünf bis zwölf Mal am Tag masturbiert, meist zu Gewaltpornos. Wenn ich bei ihm bin, hat er so zwei bis fünf Mal täglich Sex mit mir, meistens drei Mal. Er kann mich einfach nehmen, wenn er will.
Beim Sex benutzt er meinen Körper zu seiner Befriedigung. Ist ziemlich pornomäßig; zugewandten, intimen Sex kennt er gar nicht. Wie es mir geht, ist ihm denn auch völlig wurst. Ich schlüpfe dabei in irgendeine Rolle, die ihn scharf macht, oder gucke ihm einfach nur zu. Meine gefühlsmäßige Anwesenheit ist ja nicht erforderlich.
“Dominant”: Wenn wir eine SM-Session haben und er in seine Zweitpersönlichkeit wechselt, liebt er es, mich zu schlagen (Gürtel, Seile), zu quälen, zu würgen/strangulieren, an den Haaren zu ziehen und mich überhaupt demütigend zu behandeln.
Ich will eigentlich nur gefesselt werden, aber wenn ich dann gefesselt bin, bin ich eben ausgeliefert. Er hält sich dann an keine Vereinbarung mehr, und ich mag ihm sein Vergnügen nicht nehmen. Im Gegenteil, ich habe ein schlechtes Gewissen, wenn ich ihn gelegentlich einbremsen muss, weil ich den Schmerz nicht aushalte, oder wenn er mich so verdreht, dass ich um meine Gelenke fürchte. Die Nase hat er mir beim Deepthroaten öfter mal ziemlich zerditscht. War ein halbes Jahr lang innen entzündet.

3) „ich finde normalen Sex beängstigend“ – inwiefern?
Normaler Sex, also das “sich-auf-andere-Art-verbinden”, erfordert ja, dass ich anwesend bin und dass ich mich zeige. Aber wenn ich dann Fehler mache oder Erwartungen nicht erfülle oder sonstwie nicht genüge, dann riskiere ich es ja, als ICH abgelehnt zu werden. Davor habe ich panische Angst, und dann verkrampfe ich sofort und nichts geht mehr. In meinem Kopf läuft auf einer Ebene permanente Selbstkritik, und das geht mit “richtigem”, intimem, authentischem Sex einfach nicht zusammen.
Es war auch schon immer so, dass ich ohne wenigstens die PHANTASIE, überwältigt zu werden und ausgeliefert zu sein, gar nicht scharf werden kann.

4) „vom therapeutischen Standpunkt aus sollte ich mich von diesem Partner trennen“ – warum?
Naja, ich glaube, einige der Aspekte dürften schon klar geworden sein. Er gilt als “Täter” mir gegenüber. Auch außerhalb des Sexuellen wiederhole ich mit ihm lauter traumatisierende (Beziehungs-)Erfahrungen, dass ich darüber lachen könnte, wenn es nicht zum Heulen wäre. Aber er braucht so viel Hilfe, emotional wie praktisch, dass es mir sozusagen meine Lebensberechtigung auf Jahre sichert. Insofern ist es ein Geben und Nehmen…

5) „wiewohl ich mich zugleich wie in einem bösen Traum fühle, ekele, schäme, entwertet fühle“ – was stört und beängstigt Sie sonst noch?
Im Zuge der Therapie, und nachdem er mehrmals ziemlich gefährlich außer Kontrolle geraten ist, hatten wir ein Gewaltverbot vereinbart. Also: Keine SM-Praktiken mehr, kein Fesseln, Schlagen, Würgen, Demütigen mehr. Er sagt, er wolle ohnehin ebenfalls keine Gewalt mehr, sie mache ihn nicht mehr scharf, spätestens seitdem er erkannt habe, dass er eigentlich seinen Vater hasst und nicht seine Mutter/alle Frauen. Im übrigen sei es ihm wichtiger, mit mir zusammensein zu können und mir nicht zu schaden, selbst, wenn wir gar keinen Sex haben könnten. Wichtig und befriedigend sei für ihn, wenn wir einfach nur zusammen sind – der Sex komme ihm dabei eher dazwischen. Er wünschte, wir könnten ganz darauf verzichten. Er liebe mich wie noch nie jemanden zuvor. Er ist dabei vollkommen glaubwürdig.
Ich komme aber mit dieser Spaltung nicht klar: Wie passt das damit zusammen, dass es ihn erregt, mich als Sexobjekt zu denken, völlig entmenschlicht? Was macht ihn daran so scharf, mich/meinen Körper bis zur Bewusstlosigkeit bzw. bis zum Tod misshandelt zu sehen? Er sagt, es sei eigentlich nicht ich, als die Person, sondern er setze nur meinen Körper in seine Phantasien ein. Aber wie soll denn das gehen? Was passiert da? Und wieso mein Körper, den er so vergöttert, und auf den er (leider) sofort reagiert? Wieso will er mich einesteils zerstört sehen, obwohl er das doch auf einer anderen Ebene als allerletztes wollen würde?
Vielleicht habe ich Angst, für ihn jeden Moment und ohne Vorwarnung vom Menschen zum Stück Fleisch werden zu können, vielleicht habe ich Angst, das eigentlich immer zu sein, auch wenn es sich außerhalb von Sex nicht so anfühlt.
Vielleicht ist das Allerschlimmste, dass ich meine, dass DAS tatsächlich genau das ist, was mit mir gemacht werden sollte.

6) Hat Ihr Partner schon mal Ansätze gemacht, seine Phantasie mit Ihnen in die Tat umzusetzen?
Ja. Er hat zwei Dreier organisiert, einen mit seinem Cousin, einen mit einem Freund. Dann hat er nochmal und ohne mich zu fragen mit dem Cousin einen Dreier zu organisieren versucht, und zwar NACHDEM wir beschlossen hatten, dass wir das nie wieder tun werden. Allerdings ist er selbst dann krank geworden.
Einem Arbeitskollegen hat er auch ziemlich intime Clips von mir gezeigt (ohne mich zu fragen), und den gefragt, ob er vielleicht noch so vier fünf Kumpel wüsste, die mich ebenfalls gerne mal… Das ließe sich organisieren. Der Typ hat auch tatsächlich sofort vier Leute an der Hand gehabt, aber dann habe ich ihn in einer unverfänglichen Situation kurz kennengelernt, und er meinte dann, er könne das jetzt nicht mehr machen. Nicht mit diesem Menschen (mir).
Bei jeder Gelegenheit, wo mehrere meinem Partner bekannte Männer zusammenkommen, stellt er sich vorher vor, wie er mich ihnen gefesselt oder sonstwie zur Verfügung stellt. Wenn er das in der Phantasie aber oft genug durchgespielt hat und sich daran erinnert, wie krank ich nach den Dreiern war, und wie es für ihn auch gar nicht so toll gewesen ist (er konnte sich eh an die Hälfte nicht erinnern), lässt er davon ab. Manche Dinge, sagt er dann, sollten besser Phantasie bleiben. Aber er muss sich das jedes Mal auf’s Neue bewusst machen, und jedes Mal wieder meint er es erstmal ernst. Je mehr Männer, desto besser.

7) Seit wann sind Sie beide zusammen und leben Sie zusammen?
Seit ungefähr einem Jahr. Wir haben uns verliebt, und ich wollte ihn trotz aller Grenzüberschreitungen auch nicht verlassen, wo doch der Tod der Mutter so traumatisch war, und seine Therapeutin meinte, da er Therapie machen wolle, könnten wir ja gemeinsam wachsen. Klingt das alles nicht echt bescheuert? Ist es vermutlich auch. Aber ich komme nicht raus aus der Tinte.
Wir wohnen nicht zusammen.

Es gibt auch was schönes Neues:
Mein Freund hat sich in den letzten Tagen überraschend geändert. Seit er verstanden hat, dass er mit Hass auf alle Frauen eigentlich an der ganz falschen Adresse ist, macht ihn Gewalt kaum mehr scharf, und die Gangbang-Phantasien sind viel weniger mächtig. Wir hatten jetzt auch echten, nicht pornomäßigen Sex (für ihn das erste Mal), und als er merkte, dass ich anfing mich unter Druck zu setzen und zu dissoziieren, hat er (!) aufgehört. Obwohl er dann halt keinen Orgasmus hatte, fand er diesen tiefen Kontakt viel befriedigender als alles, was er zuvor an “Sex” erlebt hatte.
Ich habe ihn heute nochmal nach den Gangbang-Phantasien gefragt, weil ich dachte: Vielleicht hat er jetzt eine Erklärung dafür? Er sagte, dass für ihn Sex und das Demütigen von Frauen notwendig verbunden waren. Er hatte sich nicht vorstellen können, wie es ohne gehen sollte, was der Reiz sein soll. Jetzt ist ihm bewusst geworden, wie sehr diese Verknüpfung mich und auch ihn selber verletzt, wie wenig befriedigend diese Art von Sex tatsächlich ist, und dass sie die Leere und Einsamkeit nur immer größer macht. Er ist dafür nicht mehr zu haben, lieber verzichtet er.
Meine unmittelbare Not ist damit erstmal behoben. Trotzdem bleiben meine Fragen. Denn zum einen ändert sich ja nichts daran, dass ich diese Phantasien scharf finde, auch wenn mein Körper, sobald ich “wieder zu mir komme”, mit Übelkeit, Schmerzen und Krankheit reagiert. Ich verstehe nicht, was scharf daran ist, gedemütigt und zerstört zu werden. Ich schäme mich für diesen Wunsch.
Auch seine Seite macht mir immer noch Angst.
Vielen Dank, dass Sie mich ernstgenommen haben!
Rose

Antwort im Rahmen der kostenlosen Sexberatung:

Liebe Rose,
ich könnte Ihnen zwar etliche Seiten mit Antworten schreiben, aber da der Zeitaufwand, den ich pro Brief für die kostenlose Beratung verwenden darf, bereits jetzt überschritten ist, muss ich mich kurz fassen.
Obwohl Sie mir nun von einer positiven Wendung im Sexualverhalten Ihres Freundes berichteten, schätze ich, dass das nicht anhaltend sein wird, sondern dass seine sadistische und höchst gefährliche Neigung immer wieder durchbrechen wird. Denn allein das Einsehen, woher die Störung kommt, ist noch lange kein Garant für eine Veränderung. Es gibt ja z.B. viele Alkoholiker und Sexsüchtige, die ein ganz klares Bewusstsein darüber haben, dass sie eine destruktive Sucht haben, und sie kennen auch die Gründe dafür, aber trotzdem können viele von ihnen die Sucht bis an ihr Lebensende nicht ablegen.
Und bei Ihrem Freund ist die Störung so extrem stark! Ich glaub nicht, dass er die jetzt überwinden kann (oder das damit verbundene aggressive Sexverhalten), nur weil er ein paar Einsichten hatte. Abgesehen davon, halte ich seine Einsichten nur für „teil-wahr“. z.B. schrieben Sie, «Er sagt, er wolle ohnehin ebenfalls keine Gewalt mehr, sie mache ihn nicht mehr scharf, spätestens seitdem er erkannt habe, dass er eigentlich seinen Vater hasst und nicht seine Mutter/alle Frauen.»
Mag sein, dass er seinen Vater hasst, aber seine Mutter hasst er mindestens genauso stark. Sein Sexverhalten Ihnen gegenüber und seine Phantasien zeugen von einem so extremen Hass auf seine weibliche Bezugsperson, wie ich es noch nie gehört habe, und ich muss sagen, das hat mich in seiner Brutalität und Rücksichtslosigkeit zutiefst erschreckt, obwohl ich schon wirklich viele extreme Sexschilderungen zu lesen und zu hören bekam. Was mich daran u.a. so erschreckt, ist: Ihr Freund ist ja kein „normaler“ Sadist, denn Menschen, die SM zu ihrer Lust betreiben, halten sich an ganz konkrete Regeln und sie achten sehr genau auf ihr Gegenüber. Ihr Freund hingegen ist so von Hass erfüllt und lässt sich dermaßen davon beherrschen und kontrollieren, dass er jegliche menschliche Regungen (wie Mitleid, Rücksicht, Einhalten von Grenzen und Regeln) verliert. Insofern ist er der allerfalscheste Partner, den Sie mit Ihrer Störung überhaupt haben können – denn er reißt Ihre tiefe seelische Wunde immer noch mehr auf als dass er hilft, sie zu schließen. Wie wollen Sie denn Heilung finden, wenn Sie sich immer wieder der Bestätigung Ihrer schlimmsten Verletzung aussetzen, nämlich dass Sie und Ihr Körper nichts wert sind (sondern im Gegenteil mißhandelt werden dürfen)? Und das betrifft ja nicht mal nur das Sexuelle! Sie schrieben, «Er gilt als “Täter” mir gegenüber. Außerhalb des Sexuellen wiederhole ich mit ihm lauter traumatisierende (Beziehungs-)Erfahrungen, dass ich darüber lachen könnte, wenn es nicht zum Heulen wäre.»
Und genau aus diesem Grund würde ich Ihnen ebenso wie Ihre Therapeutin zur Trennung raten. Selbst wenn Sie den Mann lieben.
Sie begründen Ihr Festhalten an ihm zwar auch damit, «er braucht so viel Hilfe, emotional wie praktisch, dass es mir sozusagen meine Lebensberechtigung auf Jahre sichert» – aber verdammt nochmal, was soll der Unsinn, dass Sie sich quälen lassen müssen, um eine Lebensberechtigung zu haben?! Wenn Sie meinen, Sie hätten nur dann einen Wert, wenn Sie jemandem helfen: schön und gut, aber dann helfen Sie Menschen, die Sie gut und respektvoll behandeln!

Noch kurz zu der Frage, warum Sie es irgendwie scharf finden, „gedemütigt und zerstört“ zu werden. Helen Singer Kaplan, eine der Begründerinnen der Sexualtherapie, hat die These aufgestellt, dass Menschen, die in ihrer Kindheit missbraucht (auch emotional), misshandelt, gedemütigt und vernachlässigt wurden,„paraphile“ Sexphantasien entwickeln, und zwar fast immer solche, die mit den erlittenen Misshandlungen zu tun haben – das erlittene Leid wird erotisiert, um die eigene Sexualität zu erhalten (ohne die Phantasien und Paraphilien würde das erlittene Leid dazu führen, dass man sich einem anderen Menschen überhaupt nicht mehr hingeben kann, sie sind also sexualitätserhaltend). Ich denke, da ist was dran.
Allerdings wenn Sexualität so gefährlich und zerstörerisch ist wie bei Ihnen beiden (und dem, was Ihr Freund immer über Sie phantasiert), dann ist es besser, an die Heilung der ursächlichen Verletzungen zu gehen – dann wird auch der Sex weniger „verletzend“ und weniger zwanghaft (aber keinesfalls weniger lustvoll).
Das, was Ihr Freund bisher vorschlug, nämlich lieber ganz auf Sex zu verzichten, ist KEINE Lösung.

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Ganz liebe Grüße und alles Gute
Beatrice Poschenrieder

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