Ich habe seit der Geburt des Babys keine Sex-Lust mehr – gar keine!

Liebe Beatrice…
Ich habe folgendes Problem: Ich bin Mutter eines 1-jährigen Sohnes und habe seit der Geburt des Babies keinen Sex mehr mit meinem Partner gehabt (weder Geschlechtsverkehr noch Oralsex). An ihm liegt es absolut nicht; aber an mir. Ich habe einfach keine Lust mit ihm zu schlafen. Woran liegt das und wie kann ich diese Situation ändern?
Sina (29)

„Seit

Liebe Sina,
bevor ich was dazu sage, hätte ich drei Rückfragen:
1) Stillst du?
2) Begehrst du deinen Mann noch? Also findest du ihn attraktiv, sexy usw.?
3) Was hat sich seit der Geburt in eurer Beziehung geändert, was deine Lust beeinflussen könnte?
Liebe Grüße, Beatrice

Hi Beatrice!
1) Nein, ich stille schon sehr lange nicht mehr.
2) Begehren tue ich ihn auf der einen Seite schon; aber es ist anders als in den ersten Jahren.
3) Dazu kann ich nur sagen, dass wir so gut wie nichts mehr gemeinsam unternehmen.
Sina

Hallo Sina,
bei sehr vielen Paaren ändert sich das Sexleben radikal, wenn ein Baby da ist (oder auch mehrere Kinder da sind). Das ist vor allem im ersten halben Jahr verständlich: das Kleine hält einen so auf Trab, auch nachts, dass da gar kein Platz und kein Nerv mehr ist für sexuelle Aktivitäten. Außerdem wird beim Stillen ein Hormon produziert, das bei sehr vielen Frauen die Lust mindert. Dazu kommen natürlich die „Geburtsschäden“, etwa ein Dammriss oder -schnitt, eine geweitete Scheide, Figurprobleme etc.
Leider hält bei vielen Frauen auch nach dieser harten Phase die Lustlosigkeit an. Erstens, weil sie sich jetzt schon dran „gewöhnt“ haben, keinen Sex zu praktizieren, zweitens, weil aus dem Liebespaar ein Elternpaar geworden ist – sie sind so sehr mit den elterlichen Aufgaben beschäftigt, dass sie darüber ganz vergessen, dass sie ja eigentlich auch noch eine Liebesbeziehung haben (oder haben sollten)! Aber diese muss genauso gepflegt werden wie die Elternschaft. Denn was nützen den Kindern sorgsame Eltern, wenn deren Liebe zueinander verkümmert und man sich schließlich entzweit.

Lass es mich nochmals herausheben: eine Liebesbeziehung muss gepflegt werden. Auch wenn ihr darin etwas investieren müsst. Es lohnt sich!
Ja, und wie? Ihr müsst euch mindestens einmal in der Woche einen Abend oder einen halben Tag am Wochenende nur für euch beide reservieren. Das Kind kommt zum Babysitter oder einer anderen Person, die drauf aufpasst.
Für diese Stunden müsst ihr euch richtig verabreden und am besten auch etwas zusammen machen, was euch beiden Spaß macht (egal ob das nun ein Fernseh-Abend, Essen gehen oder ein Kinobesuch ist). Partnerschaftsförderlich sind natürlich Sachen wie: ein sinnliches Wannenbad, zusammen kochen plus Kerzenlicht-Dinner, ein Sauna-Gang, ein paar Stunden in einem schönen Hotel oder auch romantische Unternehmungen (Fahrt ins Grüne, Wanderung, Picknick, Sonnenuntergangs-Essen usw.).
Extrem wichtig ist natürlich auch die Zärtlichkeit. Die könnt ihr übrigens auch „nebenher“ pflegen, dafür muss man sich nicht extra verabreden. Leider vergessen viele Paare im Laufe der Jahre das Schmusen! Und ich meine einfach nur Schmusen, Küssen, Kosen, Streicheln, ohne dass unbedingt Sex mit dranhängt.
Auch in meinem Buch «Sex für Faule und Gestresste: So holen Sie mehr aus Ihrem Liebesleben – mit weniger Aufwand!» ist das ein großes Thema, daher bietet dieser Ratgeber eine Fülle an Tipps und Anregungen, wie ihr beide auf ziemlich unaufwändige Art die körperliche Verbindung zwischen euch wieder aufbauen und verbessern könnt.

Auch in meiner Liebes- und Sexberatung hier findest du etliche Anregungen für ein spannenderes Liebesleben. Ferner wäre folgender Beitrag sehr interessant für dich:
«Seit der Geburt des Kindes Blasenschwäche, zu weite Scheide, Stress: Kein Sex mehr!»

Alles Gute!
Beatrice Poschenrieder

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