14 und schwanger, was kommt auf mich zu, wenn ich Mutter werde?

Hallo Beatrice,
ich war gestern beim Frauenarzt und der hat festgestellt, dass ich in der 7. Woche schwanger bin.
Ich habe mich schon dazu entschlossen, dass ich nicht abtreiben will, sondern das Kind zu behalten, obwohl ich natürlich noch nicht arbeite, ich hab ja noch nicht mal die Schule abgeschlossen. Aber was kommt dann auf mich zu?
Kannst du mir etwas dazu sagen?
Desperate Desirée (14)

Hi Desperate Desirée,
du fragst: Was kommt dann auf mich zu? Das kann ich dir sagen: Deine Jugend ist zu Ende, die Sorglosigkeit ist zu Ende, dein ganzes Leben wird sich radikal verändern. Du wirst ein paar Jahre lang viele Nächte nicht durchschlafen, du wirst “gefühlt” endlos viel Arbeit und Sorgen mit dem Kind haben, viel mehr, als du dir jetzt auch nur irgend vorstellen kannst. Schule, Ausbildung, Beruf? Das wird sehr schwierig – es sei denn, der Vater kümmert sich liebevoll um das Baby, solange du nicht zuhause bist (im ersten Jahr schwer machbar, aber danach eventuell).
Du musst sehr oft zum Arzt gehen mit dem Kind, du musst tausend Sachen kaufen, Kinderwagen, Fläschchen, Windeln, Babynahrung, ständig neue Anziehsachen, Kinderbettchen, -decke, Spielzeug etc.pp. Ein Kind kostet viel mehr, als man denkt. Geld gibt´s vom Staat als Kindergeld, eventuell auch noch bisschen was vom Sozialamt, aber beides ist nicht viel. Wenn man nur diese Geldquelle hat, reicht´s vorn und hinten nicht.
Wer kann dir bei der Betreuung helfen? Dazu steht was in meinen Seiten, und zwar im Brief
«Ich bin schwanger – von einem One-Night-Stand!».

Das klingt jetzt alles, als ob ich nur das Negative an Kindern sehe oder Kinder nicht mag. Stimmt aber nicht. Ich will bloß nicht, dass du dich in deinem so jungen Alter blauäugig in die Mutterschaft stürzt und es dir ganz genau überlegst. Ich persönlich finde eben, dass 14 VIEL zu jung für ein Baby ist! Vor allem, weil du ja noch nicht mal mit der Schule fertig bist, geschweige denn eine Ausbildung hast. Wovon um Gottes willen willst du leben? Auf den Vater des Babys kannst du vielleicht nicht unbedingt zählen. Du hast noch so viele Jahre vor dir, wo du ein Kind bekommen kannst.
Ich möchte dich auch bitten, nicht ein Kind auszutragen, nur weil du möglicherweise Angst vor dem Schwangerschaftsabbruch hast. Aber natürlich will ich dich jetzt nicht zu etwas überreden. Ich bitte dich nur, deinen Entschluss nochmal zu überdenken. Bitte mach so schnell wie möglich einen Termin bei einer Familienberatung, zum Beispiel “Pro Familia”, und lass dich umfassend beraten.
Ich wünsch dir von Herzen alles, alles Gute.
Beatrice Poschenrieder

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