Ich: devot, Geldsklaverei, Fußfetisch – wie finde ich raus, ob meine Freundin es macht?

Ich bezahle alles für meine Freundin, z.B. Klamotten. Es erregt mich, wenn ich Geld für sie ausgeben kann und sie mich da wie einen Sklaven benutzt…

Hallo Beatrice,
ich habe eine Frage aus dem Bereich Dominanz und Devotion. Es geht u.a. um:
a) Geldsklaverei
b) Wie kann man herausfinden, ob seine Freundin dominant ist?

Zu a) Ich bin 24 Jahre und bin seit 8 Monaten mit meiner Freundin (18) zusammen.
Ich bin im sexuellen Bereich sehr devot veranlagt, anders als im Beruflichen. Dort gehe ich meinen Weg und bin eher der, der gerne im Mittelpunkt steht.
Zu meiner Devotion:
Diese ist sehr stark ausgeprägt mit einer Vorliebe von Fußfetischismus und, das Thema ist sehr unbekannt: Geldsklaverei. Obwohl ich experimentierfreudig bin, erregt mich in erster Linie der Gedanke, meiner Freundin Geld zu geben: Für sie die Disco bezahle, Ihre Drinks, oder auch Ihre Schuhe…oder andere Dinge. Andere Freunde geben ihrer Freundin auch immer Dinge aus, das ist eher ganz normal, ich empfinde dabei aber Devotion und Erregung.
Geldsklaverei ist eine Form der Devotion, bei der die Verehrung seiner Herrin oder Miss durch Geschenke oder Bezahlungen passiert. Hierbei erfährt der Sklave kaum Körperkontakt oder Belohnung. Seine Belohnung ist nur ein Lachen oder Sätze wie “Na, der Lippenstift steht mir ja auch zu, oder?”
Dabei muss es nicht die Mega-Summe sein, wichtig ist, dass es aus Devotion und Unterwerfung passiert, und dass die Frau das auch weiß.
Eine meiner Traumphantasien ist es z.B., dass meine Freundin diesen Fetisch weiß, durch Zufall mit mir vor einem Schaufenster steht und mir Stiefel zeigt, während sie sagt “Mein Sklave, du willst deiner Herrin doch nicht zumuten, dass sie diese Stiefel bezahlen muss?!” Mit anderen Worten, ich habe dann Ihre Stiefel zu kaufen.
Das geht wie gesagt auch mit vielen anderen Dingen, Lippenstift, Disco, Kino, der Phantasie ist kein Ende gesetzt. Natürlich ist es normal, dass ein Freund seine Freundin auch mal “aushält” und sie einlädt. Aber bei mir ist immer Unterwerfung dabei. SM und Schläge sind in dieser “Versklavung” gar nicht der Mittelpunkt, wenn nicht sogar total vernachlässigbar. Wichtig ist hier die Kopfsache: Verehrung seiner Freundin / Herrin / Miss durch Geschenke und eigenen Verzicht.

Mein Hauptproblem ist, wie ich es ihr beibringen soll. Mir ist bewusst, dass ich es Ihr eines Tages sagen muss, genau wie auch, dass mich ihre Füße sehr erregen.

Weil ich es ihr eines Tages sagen muss, ergibt sich im Vorfeld die 2. Frage:
b) Ist meine Freundin vielleicht dominant?
Wenn ich diese Frage bejahen könnte, wäre schon viel gewonnen. Daher meine Frage an Sie: Wie kann man es herausfinden, ob seine Freundin dominant ist?

Meine Freundin und ich reden über alles, die Beziehung läuft super und wir sind immer noch ganz frisch verliebt. Auch denke ich, dass es mit uns noch ganz lange halten kann. Es ist einfach perfekt und sehr offen.
Vielleicht habe ich Glück: Meine Freundin scheint nach meiner Einschätzung dominant zu sein. Und das mache ich an vielen Dingen fest:
– Sie redet oft in der “Ich”-Perspktive, ist also sehr ich-bezogen
– Formulierungen wie “Das war so, weil ich das so wollte”, etc. sind häufig. Sie ist selten passiv und gibt oft den Ton an oder trifft Entscheidungen
– wir beide scherzen schon ziemlich oft in den bizarren Bereich hinein, so habe ich das Gefühl, dass sie auch bizarre Sexgedanken hat und nicht nur “braven” Blümchensex mag
– gestern beim Telefonieren hatte ich aus Spaß gesagt, dass sie feige sei. Dann kam sofort zurück “Ich bin feige? Na warte mal ab, bis wir uns wieder sehen. Das hättest du besser nicht gesagt…” Mit einem entschlossenen, “strengen” Ton, alles aber noch auf “Spaßebene”.
– Sie trägt gerne Stiefel und ist sehr experimentierfreudig.
– Nach meiner Schätzung mag sie die Position der Lady, die verehrt wird

Sie weiß schon, dass ich Stiefel sexy finde, und dass sie eine gewisse Macht ausstrahlen. Auch weiß sie, dass ich sie öfters “überlegen” finde aus einem Brief, den ich ihr geschrieben habe. Auf den Punkt habe ich es aber noch nicht gebracht.
Liege ich mit meiner Einschätzung richtig, dass sie eher dominant ist?
Ich habe fast den Verdacht, dass sie es sich denken kann, dass ich devot bin, aber ausgesprochen hat es noch keiner. Sollte ich noch warten und schauen was sich ergibt?
Ich wäre über Hilfe sehr dankbar
Stan (24)

Hi Stan,
alle Punkte, die du als Anzeichen ihrer Dominanz aufführst, sind zwar Anzeichen, dass sie im Alltag dominant (im Sinne von: tonangebend, bestimmend) ist, aber kein einziges davon ist wirklich ein Hinweis, dass dies auch im Sinne einer echten sexuellen Dominanz interpretiert werden kann. Genau wie du im Beruf gern den Ton angibst, aber im Bett devot sein möchtest, kann jemand im privaten Alltag “herrisch” sein, aber beim Sex gar nicht.
Auch die Experimentierfreude hat damit nichts zu tun. Ich bin auch experimentierfreudig, aber hätte keine Lust auf einen devoten Sexpartner.
Und Stiefel haben auch nichts damit zu tun. Millionen von Frauen tragen gerne Stiefel, weil es modisch ist und gut aussieht, und nicht wegen einer sexuellen Vorliebe.

Dazu kommt, dass deine Freundin erst 18 ist. Es sind eher die weitaus älteren Frauen, die sich auch mal mit der Domina-Rolle anfreunden können. Denn je sicherer die eigene Identität ist, desto eher kann man auch mal die Identität (oder Rolle) wechseln. Für sehr junge Frauen, die sich in ihrer Identität meist noch unsicher sind (selbst wenn sie nach außen sehr selbstsicher scheinen), kann sowas latent bedrohlich wirken.

“Ich habe fast den Verdacht, dass sie es sich denken kann, dass ich devot bin, aber ausgesprochen hat es noch keiner.”
Vielleicht überschätzst du sie hier. Die Frage ist, ob sie überhaupt einen richtigen Begriff davon hat, was dominant und devot im Sexuellen bedeuten. Die meisten Frauen in dem Alter haben das nicht.
Sorry dass ich dich hier so desillusioniere, aber ich sag´s besser direkt, damit du dir keine falschen Hoffnungen machst.

Nun könnte man auch sagen: Vielleicht könnte sie es wie ein lustiges Spiel betrachten und einfach mitmachen – aus Spaß. Der Haken ist bloß, für DICH ist es kein lustiges Spiel, sondern Ernst, und das wird sie spüren. Es könnte sie so verwirren, dass sie nicht damit umgehen kann.
Das heißt: du musst SEEEEHR behutsam rangehen!
Mein Tipp wäre, das Thema (dominant/devot) erst mal völlig neutral ins Gespräch zu bringen. Das müsste so unauffällig wie möglich geschehen. Zum Beispiel dass du drei Filme für euch aussuchst, und in einem davon spielt es eine Rolle (Spielfilme, nicht Sexfilme!!!). Dann könntest du ganz nebenbei das Gespräch darauf bringen und schauen, wie sie reagiert. Nur wenn sie wirklich positiv und interessiert reagiert, könntest du nach und nach, in kleinen Häppchen, deine eigenen Vorlieben enthüllen.
Siehe dazu auch die anderen Briefe in meiner Sex-Beratung zu den Themen “Dominanz / dominant / devot” (gib das mal in das Suchfenster ein) und wie man dem Partner seine speziellen Vorlieben klar macht.
Liebe Grüße
Beatrice Poschenrieder

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