Muschi rasieren wie die Frauen im Porno?

Mein Freund schaut viel Pornos und will jetzt, dass ich da unten aussehe wie die Frauen in den Videos. Ich mag aber nicht. Was soll ich tun?

Schamhaare alle wegrasieren oder dranlassen oder zum Teil wegmachen?

Hallo Beatrice!
Ich bin 23 Jahre alt und habe seit 3,5 Jahren eine feste Beziehung. Da dies immer noch mein erster Freund ist und auch bleiben soll (denn wir lieben uns sehr), versuche ich, das Problem, was wir grade haben, zu lösen. In letzter Zeit geht läuft bei uns der Sex nicht mehr optimal. Vielleicht liegt es an meinem Freund, er ist 26 Jahre und schaut sich in der letzten Zeit ziemlich viele Pornos an, besonders wenn wir beiden Sex miteinander haben. Jetzt will er, dass ich mich rasieren soll wie die meisten Mädchen in den Pornos. Aber ich habe Angst davor, mich dabei in meine Möse zu schneiden…
Und was bedeutet eigentlich “teilrasiert”?
Außerdem habe ich große Angst beim nächsten Besuch beim Frauenarzt und in der Sauna, dass man mich dort komisch anschaut.
Kannst du mir ein paar Tipps zur Schamhaar-Rasur geben? Denn mein Freund wird langsam ungeduldig.
Tschau, Julietta (23)

Liebe Julietta,
dein Brief vermittelt mir das Gefühl, als ob du selbst eigentlich keine Lust hast, deine Intimzone komplett zu enthaaren. Dann solltest du´s auch nicht tun. Wirklich nicht. Viele Frauen werden von ihren Partnern dazu gedrängt, aber bleiben trotzdem bei ihrem Schamhaar, und zwar mit dem Argument: „Wenn ich ihn nur noch reize, indem ich da unten aussehe wie ein kleines Mädchen oder ein Pornostar, dann steht er vielleicht mehr auf kleine Mädchen oder Pornostars als auf mich. Schamhaare gehören nun mal zu geschlechtsreifen Frauen, Punkt.“
Okay, frau darf es nicht bis zu den Beinen runter wuchern lassen und sollte alle Haare, die aus einem Bikini rausgucken, entfernen, und den Rest stutzen, wenn´s zu lang gerät. Aber wenn ein Mann auf den totalen Kahlschlag steht und seine Partnerin darin massiv unter Druck setzt, hat er ein Problem, nicht sie. Zudem fühlt es sich für viele Frauen unangenehm nackt an, kein Schamhaar mehr zu haben. Du sprichst es auch selber an: in der Sauna, im Schwimmbad, beim Arzt möchten sehr viele Mädchen und Frauen eigentlich nicht so rumlaufen. Manche genieren sich sogar vor dem Partner, vor allem wenn (was oft vorkommt) die kleinen Schamlippen aus den großen heraushängen.
Der andere, fast noch wichtigere Grund ist: Wenn man rasiert und die Haare nachwachsen (was ja schon nach ein, zwei Tagen losgeht), ist´s oft die Hölle: Es juckt, und die Stoppeln, die nach innen zeigen, reiben die Schamlippen wund. Zudem können sich viele Haarwurzeln entzünden, weil da unten eben ein prima feuchtwarmes Klima für Keime ist. Außerdem wachsen die Haare dicker nach und es dauert echt lange, bis sie wieder so weich sind wie die früheren.

Aber zu deinen Fragen: „Teilrasiert“ bedeutet, dass ein Teil der Haare stehen bleibt, so wie bei vielen Pornodarstellerinnen eben – meist ist das nur ein Streifen oberhalb der Schamlippen. Die sensiblen Stellen müssen alle zwei Tage rasiert werden, was ein ziemlicher Aufwand ist und (wie du sagst) auch die Gefahr in sich birgt, dass man sich dabei verletzt.

Aber vielleicht wär´s besser, du redest mal ein offenes Wort mit deinem Kerl. Ich kann es sehr gut verstehen, dass du euer Sexleben als „nicht optimal“ empfindest, wenn er sich dauernd Pornos ankuckt (auch noch während ihr Sex habt!!!). Klingt für mich eher furchtbar. Geht er überhaupt auf dich ein, ist er zärtlich, erregt er dich, gibt er dir ein Vorspiel, was lang genug ist, befriedigt er dich? Diese Fragen sind viel wichtiger als die, ob du dich rasieren sollst. Wenn du die meisten negativ beantworten musst, dann ist was faul an eurer Beziehung… (mehr zu dem Thema findest du im Buch «Sexbewusstsein: So finden Sie erotische Erfüllung»).

Bitte lies außerdem:

Er setzt mich unter Druck, meine Intimzone zu rasieren, also alle Schamhaare weg

Intimrasur-Spiele: Meine Frau hat einfach keine Lust darauf!

Vor dem 1. Sex Schamhaare ab? Wie wird der Neue auf ihre Intimrasur reagieren?

Herzlichst,
Beatrice Poschenrieder

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