Seit meiner Gebärmutter-Entfernung meide ich Sex, weil das Eindringen weh tut

Warum habe ich seit der Hysterektomie vor 2 Jahren so wenig Lust auf Sex und Schmerzen beim Eindringen? Mein Mann kommt damit nicht klar

Seit meiner Hysterektomie Gebärmutter-Entfernung macht Sex Schmerzen, es tut weh

Hallo liebe Beatrice!
Habe seit meiner Hysterektomie (Gebärmutterentfernung) vor zwei Jahren ziemliche Schmerzen in dem Moment, wenn mein Mann in mich eindringt. Ist er eingedrungen, ist alles wieder gut, und nichts tut mehr weh.
Während der OP musste ein kleiner Scheidenschnitt gemacht werden, und der wurde zu eng genäht.
Mein Mann und ich haben seit der OP erst so ca. 5 mal miteinander geschlafen, wegen der Schmerzen. Hinzu kommt noch, dass ich jetzt in den Wechseljahren bin und auch sehr wenig Lust auf Sex habe. Habe deswegen schon ein schlechtes Gewissen gegenüber meinem Mann. Früher war es eher andersrum, da hatte ich oft Lust, und er nicht so.
Was meinst Du dazu?
Vielen Dank im Voraus für Deinen Rat, und liebe Grüße
Ingrid (49)

Liebe Ingrid,
ich möchte dir sehr ans Herz legen, dass du dringend etwas gegen dieses Problem tust. Denn du gefährdest deine Ehe, wenn ihr so selten Sex habt!
Ein erfülltes Liebesleben gehört ja eigentlich zu einer guten Paarbeziehung, und so selten Sex wie derzeit, das frustriert deinen Mann sicherlich sehr, und dich belastet es ja auch (siehe dazu auch mein Youtube-Video, ich häng es dir unten dran). Das muss nicht sein, vor allem nicht, wenn es vor allem ein medizinisches Problem ist, was sich beheben lässt.
Mir klingt es so, als ob durch dieses zu enge Zusammennähen die Scheidenöffnung zu klein geworden ist. Aber: Das spielt ja nur beim Eindringen eine Rolle – beim eigentlichen Verkehr nicht mehr.

Die Wechseljahre führen nicht unbedingt zu Lustverlust – im Gegenteil sorgen sie bei sehr vielen Frauen für stärkere Lust, wenn die männlichen Hormone aufgrund des Rückgangs von Östrogen mehr in den Vordergrund treten. Aber eine Entfernung der Gebärmutter führt oft dazu, dass nicht nur ein Mangel an Östrogen, sondern auch an männlichen Hormonen entsteht.
Ich bitte dich daher, zum Frauenarzt zu gehen, deine Probleme zu berichten (Lustverlust, Schmerz beim Eindringen) und einen Hormonstatus machen zu lassen; unter Umständen musst du hartnäckig darauf bestehen, weil leider manche Ärzte befürchten, sie müssten das vor der Krankenkasse rechtfertigen. Viele Frauen bekommen heutzutage nach einer Gebärmutter-Entfernung Testosteron-Pflaster gegen den Lustverlust.
Sicherlich ist auch eine Korrektur des Scheideneingangs möglich, falls der immer noch zu eng ist durch dieses falsche Zusammennähen. Gib dir einen Ruck und mach es – deiner Ehe zu Liebe!

Unterstützend (nicht stattdessen) solltest du folgendes beherzigen:
Bekommst du wirklich das Vorspiel, das dir gefällt und dich genügend bereit macht für den Sex? Denn wenn dies der Fall ist, müsstest du erregt und “weit”/ feucht genug sein, dass das Eindringen nicht weh tut.
Mir scheint aber, du bist beim Eindringen noch nicht erregt genug, sondern erst das Rein-Raus seines Penis lockert deinen Scheideneingang und macht ihn feucht genug. Ändert dies! Sag ihm offen, was du möchtest und brauchst!
Außerdem ist es so, dass Östrogenmangel bekanntermaßen die Scheidenfeuchte reduziert. Hab keine Scham, ein richtiges Gleitgel zu kaufen und beim Sex einzusetzen! (Ich empfehle dir definitiv ein Gleitmittel auf Silikonbasis, nicht die handelsüblichen auf Wasserbasis.) Probiere erst einmal für dich damit herum, gib etwas davon auf die Vulva, streichle ein bisschen “auf Probe”, und mach dann das gleiche mit deinem Mann – also erst mal nur Petting mit Gleitgel, ohne Verkehr!
Teste es ruhig auch an ihm, also für ein wenig Handverkehr. Es wird ihm gefallen und dir tut´s nicht weh.

Ferner empfehle ich dir Beckenboden-Training, weil “Bewegung” im Unterleib dafür sorgt, dass eine bessere Durchblutung und Versorgung mit Nährstoffen und Feuchtigkeit stattfindet; bitte lies dazu auch diesen Beitrag:
«Seit der Geburt des Kindes Blasenschwäche, zu weite Scheide, Stress: Kein Sex mehr!»
Herzliche Grüße
Beatrice Poschenrieder

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